Am Sonntag, den 20. November
2005,
besuchten wir das Deutsche Bergbaumuseum in Bochum, welches seinen 75.
Geburtstag feierte und daher mit einer Sonderausstellung aufwartete:
Das Schiff von Uluburun - Welthandel vor 3400 Jahren.
1982 fanden türkische Schwammtaucher vor der felsigen Kiste Anatoliens
in 50 m Tiefe ein gesunkenes Segelschiff von 15 m Länge mit einer
Ladung von Metallbarren (Ochsenheutbarren) wobei die gefundenen 10 t
Kupfer und 1 t Zinn für die Herstellung von 11 t Bronze genau gepasst
hätten. Ferner waren Amphoren mit Wein und Salbgefässe mit antiken
Kosmetikas, erlesene Kunstwerke aus Gold, Elfenbein, Ebenholz und
Bernstein geladen, sowie tausende von Perlen. Ein besonders kostbares
Fundstück ist ein goldener Skarabäus mit dem Siegel der ägyptischen
Königin Nofretete.- In zwölfjähriger Arbeit wurde der Fund von
Meeresarchäologen geborgen, mit archäometrischen Methoden datiert und
in einem neuen Museum für Unterwasserarchäologie Badrum in der Türkei
sicher untergebracht.- Die Metallfunde wurden analysiert und ihre
Herkunft u.a. von den Spezialisten der DNT am Bergbaumuseum
Bochum bestimmt. Die Ausstellung wurde in 3 Räumen des
Bergbaumuseums präsentiert: Im ersten findet der Besucher eine
Teilrekonstruktion des gesunkenen Schiffes mit den großen Stücken der
Ladung. Der zweite Raum ließ den Besucher als Taucher den Fund und
dessen Bergung miterleben. Der Rundgang führte schließlich in eine
dritte Halle, in welcher die geographische Lage, Herkunft und mögliche
Ziele des Handelsschiffes gezeigt wurden. Hier wurde mit
Originalfundstücken, Leihgaben und meisterhaften Repliken Kultur und
Kunst, wie auch das Alltagsleben im alten Ägypten, Morgenland, Zypern,
Anatolien und Griechenland sehenswert und didaktisch sehr gut
präsentiert.
Nachmittags erlaubte ein individueller Rundgang durch das
Bergbaumuseum, welches das größte und umfangreichste auf der ganzen
Welt ist (jährlich 400.000 Besucher !), Interessantes über
Nützliche und schöne Minerale: Erze, Kohle, Steine und Edelsteine, Wie
hat der Bergbau angefangen, Wichtige Entwicklungen: vom "Gezähe" zum
maschinellen Abbau, Vom Tragetrog zum Förderkorb, Die Wasserhaltung
einst und heute, Frühe Dampfmaschinen usw. und zum Abschluss Kunst im
Bergbau, "Handsteine" und eine Referenz an die Schutzpatronin
St.Barbara zu erfahren.
Eine Turmfahrt auf das Fördergerüst oder eine Grubenfahrt mit Führung
durch das mehrere Kilometer lange, 20 m unter Tage liegende
Schaubergwerk ist erlebenswert.