Rückblick 127/2006 Wissenschaftspark Gelsenkirchen


Bedingt durch die in letzter Zeit stark gestiegenen Öl- und Gaspreise gewinnen die alternativen Energieträger zunehmend an Bedeutung. Im Wissenschaftspark Gelsenkirchen hatten wir am  Freitag, den 21. April 2006 Gelegenheit, etwas über eine mögliche Zukunftsenergie, nämlich die Photovoltaik, zu erfahren.
In der Führung durch die SolarExpo lernten wir anhand von Modellen, wie aus Sand Solarzellen und daraus wieder Solarmodule gemacht werden und warum mittels der Photovoltaik Elektrizität entsteht. Auf dem Dach konnten wir dann ein in Betrieb befindliches 200 KW-Solarkraftwerk in Augenschein nehmen. Ein Film, Broschüren und eine Diskussion vermittelte eingehend Wissen über Technik, Finanzierung und weitere Möglichkeiten der Solarnutzung.
Im Restaurant „KücheKeller" in der imposanten Glasarkade des Wissenschaftsparks wird auf passivem Wege ebenfalls Sonnenenergie genutzt.

Am Nachmittag konnten wir in der Akademie Mont-Cenis in Herne ein besonderes Glanzstück der Solararchitektur kennen lernen.
Unter einer markanten Glashülle (180 m lang, 75 m breit, 15 m hoch) gedeiht eine schöne neue Welt: im Innenraum herrscht das ganze Jahr ein mediterranes Klima! Die Konstruktion basiert auf einem Tragwerk aus 56 Fichtenstämmen und Holzprofilen, in die über 20.000 Quadratmeter Glas - die Hälfte davon Photovoltaik-Module - integriert sind. Unter dieser Mikroklimahülle befinden sich unterschiedliche Lebensbereiche, wie Hotel- und Wohngebäude, Bürgersaal, Casino, Bibliothek, etc. Das Gesamtkonzept wurde im Rahmen des Strukturprogramms zur ökologischen und ökolonomischen Erneuerung des Ruhrgebiets entwickelt. Auf dem ehemaligen bergbaulich genutzten Gelände soll eng verknüpft mit der Akademie ein attraktiver Stadtteil entstehen - mit Wohnhäusern, Rathaus, Marktplatz - verbunden mit einem großen Landschaftspark. Die Strom- und Wärmeversorgung erfolgt über zwei mit Grubengas betriebene Blockheizkraftwerke, wodurch das Ausströmen von schädlichem Methan in die Atmosphäre vermieden wird.
Mit einem Besuch im naturbelassenen Garten - in seiner schönsten Frühlingspracht - von Edith und Klaus Koppitz  klang der abwechslungsreiche Tag bei Kaffee und Kuchen aus.