13 Leobener besuchten
am Sonntag, 03. Oktober 2010, die Stadt Remscheid -
Lennep.
Rs-Lennep ist die Geburtsstadt von Wilhelm Konrad Röntgen, der hier
1845 als Sohn eines begüterten Tuchfabrikanten geboren wurde. Er wurde
Physikprofessor u.a. an der Uni Würzburg und entdeckte hier 1895 die
nach ihm benannten Strahlen und fand heraus, dass man damit
Unsichtbares sichtbar machen kann, z.B. die Knochen in einer
Menschenhand. Eine jüngst erfolgte britische Umfrage ergab, dass diese
Entdeckung die Nummer 1 in ihrer Bedeutung für uns Menschen ist. Danach
folgen Penicillin und der Aufbau der DNS-Doppelhelix als Nummer 2 und
3. Die X-Strahlen können unser Leben gravierend verbessern und
verlängern, aber auch das Gegenteil bewirken, wenn die Strahlung zu
stark ist. Röntgen erhielt 1901 den Nobelpreis.
Das Deutsche Röntgen-Museum in Rs-Lennep bereitet sowohl für Fachleute,
als auch für Laien das Thema Röntgenstrahlen in einer verständlichen
Form auf. Kein anderes Fachgebiet als die Röntgentechnik ist so komplex
und mit vielen Bereichen verbunden wie Physik, Medizin
(Röntgendiagnostik, Röntgenfotografie und Röntgentherapie), Biologie,
Mineralogie, Metallurgie,
Werkstoffkunde, Kunst, Archäologie usw. usw. Wir Montanisten denken da
besonders an die qualitative und quantitative Analyse der Rohstoffe und
der erzeugten Produkte, an die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung, die
Messung der Band/Drahtdicke usw.
Eine Führung durch das Deutsche Röntgenmuseum vermittelte die Details.
Nach dem Mittagessen gab es eine Führung durch die Altstadt:
Rs-Lennep ist eine mittelalterliche, kleine Leineweberstadt mit der
Kirche im Zentrum und konzentrisch rundherum Mauern und Gräben. Dieser
„Rundling“ hat nicht mehr als 350 m Durchmesser. Er ist konzentrisch
mit Straßen und gut erhaltenen Fachwerk/Schiefer-Häusern bebaut. Um
1276 durch die Grafen von Berg gegründet und zur Stadt erhoben, gehörte
Lennep als bedeutende Tuchmacherstadt um 1450 zur Hanse. Die
Textilindustrie erlebte auch die Industrialisierung, wobei in der Mitte
des 20. Jahrhunderts Textilfabriken mit Dampfantrieb entstanden, aber
auch den allmählichen Niedergang, sodass heute nur noch bauliche
Relikte, jedoch auch schöne Fabrikantenhäuser übrig sind. Das alte Haus
des Röntgenmuseums ist ein solches. Die alte Klosterkirche hat auch
eine Textilvergangenheit. Sie wurde nach der Klosterauflösung durch
Napoleon in eine Tuchfabrik umgewandelt. Die ganze Textilzeit Lenneps
wird im sehenswerten Heimatmuseum gezeigt.
Ein Besuch in einem Kaffeehaus auf dem Marktplatz rundete den Tag ab.