Rückblick
Phönixsee 154/2015
Am 11.März 2015
befassten sich die Leobener mit einem besonderen Beispiel für den
Strukturwandel in Dortmund-Hörde.
Über 150 Jahre
war der Stadtteil geprägt durch das Hüttenwerk mit den Standorten
Phoenix West und Ost.
Ursprung für
die Standortwahl war das Vorkommen von ausreichend Kokskohle in der
Region. Außerdem hatte man damals die Hoffnung, dass der in den
tieferen Flözen des Karbons vorkommende Kohleneisenstein die Basis für
die Eisenerzeugung sein könnte – diese Hoffnung erfüllte sich dann aber
nicht.
Allerdings
entwickelte sich in Hörde ein bedeutendes Hüttenwerk, das über etwa 2 m
dicke Rohrleitungen in einem Gasverbund mit den Dortmunder
Zechenkokereien und den beiden anderen Hüttenwerken – Union und
Westfalenhütte – zum Austausch von Kokerei- und Gichtgas verbunden war.
Unser Besuch
begann auf dem Gelände Phoenix-West, auf dem bis 1998 Roheisen erzeugt
wurde. Der letzte produzierende Hochofen wurde nach der Stilllegung
demontiert und in China wieder aufgebaut, wo er heute noch produziert.
Das Areal des
Hochofenwerks von etwa 115 ha wird erfolgreich als Gewerbegebiet, vor
allem für neue Technologien, entwickelt. Die beiden
verbliebenen Hochöfen bleiben als Industriedenkmal erhalten.Das
Roheisen wurde in Torpedopfannen mit der „Eliasbahn“ nach Phoenix-Ost
transportiert. Die Bahntrasse wird heute als Fußweg für die Besucher
der Standorte genutzt, über den auch wir nach Phoenix-Ost gelangten,
dem ehemaligen Standort des Stahlwerks, das ebenfalls heute in China
produziert.
Dort wurden wir
von Herrn Sümer, Betriebsleiter des Phoenixsees, empfangen und über die
Entstehung und die Nutzung des Phoenixsees und des Areals Phoenix-Ost
umfassend informiert. Der
See dient heute Freizeitaktivitäten auf und am Wasser und als
Regenrückhaltebecken im Hochwasserschutz. Die ökologische Situation des
Sees und der vorbeifließenden Emscher hat sich sehr erfreulich
entwickelt. Es sind – bis auf einige Gebäude, die in die neue Nutzung
einbezogen wurden und eine Thomasbirne, die als Denkmal erhalten ist –
fast keine Spuren der Stahlerzeugung mehr zu sehen. Neben
der Wohnbebauung nördlich und südlich des Sees sind
Freizeiteinrichtungen wie Yachthäfen und Gebäude zur gewerblichen
Nutzung als Büro- oder Praxisräume entstanden.
Ein besonderer
Schwerpunkt ist die Gastronomie, die von den Dortmundern und Besuchern
sehr geschätzt wird. So kehrten auch wir im „Pfefferkorn“ ein und
ließen den interessanten Besuch in Dortmund-Hörde gesellig ausklingen.
